Twine is an open-source tool for telling interactive, nonlinear stories.
„Abenteuerspielbücher“ (wie beispielsweise die Einsamer Wolf-Reihe von Joe Dever) hießen jene Romane früher, die man nicht einfach von vorn bis hinten durchlas, sondern bei deren Lektüre man teilhatte am Verlauf der Handlung. Diese Bücher waren in nummerierte Abschnitte unterteilt und begannen bei Abschnitt 1. Mitunter musste man bereits am Ende dieses ersten Abschnitts eine Entscheidung treffen, die einen dann zum Weiterlesen an der angegebenen anderen Stelle führte.
Jahre später scheint es ein großes Interesse an IF — interactive fiction — zu geben, neben dem hier vorgestellten Twine gibt es zig andere Hilfsprogramme (z.B. Quest, TADS und ADRIFT), die einem das Verfassen von IF ermöglichen oder vereinfachen.
Bemerkenswert finde ich vor allem zwei Dinge: Twine kann damit erstellte Geschichten als HTML-Dokument exportieren (in das nötiges JavaScript und CSS gemischt werden) und erlaubt die Verwendung von speziellen Programmiersprachen (Harlowe, Snowman oder SugarCube), um die Umsetzung recht komplexer Mechanismen, wie beispielsweise einen Punktezähler, Inventar oder Kampfhandlungen, möglich zu machen.
Dabei ist Twine denkbar einfach in der Handhabung, besteht eine Twine-Geschichte doch lediglich aus miteinander verbundenen Textpassagen. Somit ist eine Twine-Geschichte vergleichbar mit einer Internetseite, die ebenfalls mit anderen Seiten verlinkt sein kann.
Beispiele für Passagen in Twine im Harlowe-Format
Abbildung 1: Initialisierung einiger Arrays
Abbildung 2: Zufallsermittlung eines Beutegegenstands à la Diablo
Hier noch der Link zur HTML-Version dieser aus zwei Passagen bestehenden Twine-Geschichte. Wer Schwierigkeiten hat, eine tatsächliche Geschichte darin zu finden, gräme sich nicht — es handelt sich mehr um einen Test diverser Gedanken, wie sich unter Zuhilfenahme der Harlowe’schen Möglichkeiten der Zufall in einen Beutefund einbringen lässt: Loot Test